Photovoltaikanlage auf Erddeponie geplant

Photovoltaikanlage auf Erddeponie geplant

Beteiligung der Bürgerschaft vorgesehen – Gemeinderat startet Bebauungsplanverfahren und Partnersuche

Die Gemeinde Ellhofen will eine inzwischen ungenutzte Fläche in die Energiewende einbinden: Auf dem Gelände der ehemaligen Erddeponie am Ketzersberg soll eine Freiflächen-Photovoltaikanlage entstehen. Rund 4,6 Hektar umfasst das Areal, das bis Ende 2023 vom Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Heilbronn genutzt wurde. Nach der Stilllegung ist nun klar: Die Fläche bietet gute Voraussetzungen, um dort umweltfreundlichen Strom zu erzeugen – mit einer Leistung von bis zu vier Megawatt. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 10. April wichtige Weichen für dieses Projekt gestellt.

Ziel ist es, eine wirtschaftliche und transparente Lösung zu finden, von der sowohl die Gemeinde als auch ihre Bürgerinnen und Bürger profitieren. „Wir möchten dieses Projekt gemeinsam mit den Menschen in Ellhofen entwickeln“, sagt Bürgermeister Felix Pontow.  „Dabei geht es nicht nur um sauberen Strom, sondern auch um regionale Wertschöpfung, Mitgestaltung und langfristigen Nutzen für unsere Gemeinde.“

Nachnutzung mit Zukunft

Wie geht es mit der stillgelegten Deponie auf dem Ketzersberg weiter? Bei der Suche nach Antworten auf diese Frage hat der Landkreis Heilbronn die Gemeinde Ellhofen in den Planungsprozess eingebunden. Eine Potenzialanalyse der Landkreis-Klimaschutzagentur make-it zeigte: Das Gelände eignet sich sehr gut für die Erzeugung von Solarstrom. Auch die Anbindung an das öffentliche Stromnetz ist vorgeprüft: Ein geeigneter Netzverknüpfungspunkt befindet sich laut ersten Rückmeldungen des Netzbetreibers in der Nähe. Da es sich um eine Fläche im Außenbereich handelt und es noch keinen Bebauungsplan gibt, ist ein Bebauungsplanverfahren erforderlich. Dieses Verfahren hat der Gemeinderat nun ebenfalls auf den Weg gebracht. Die geschätzten Investitionskosten liegen bei rund 2,6 Millionen Euro. Sie gelten als konservativ kalkuliert und bieten damit Planungssicherheit für mögliche Betreiber.

Betreibermodelle im Vergleich

Die Verwaltung hat in enger Abstimmung mit der Klimaschutzagentur verschiedene Modelle geprüft und bewertet – vom vollständigen Eigenbetrieb der Gemeinde bis hin zum klassischen Fremdbetrieb durch ein kommerzielles Unternehmen. Im Fokus standen dabei:

  • mögliche Pachteinnahmen für die Gemeinde
  • der Investitions- und Betriebsaufwand
  • die Einbindung und Beteiligung der Bürgerschaft
  • die Einnahmen.

Der Gemeinderat hat vor diesem Hintergrund beschlossen, dass die Anlage nicht ausschließlich durch die Gemeinde Ellhofen betrieben werden soll und die Bürgerschaft die Möglichkeit erhalten soll, sich zu beteiligen. Von einem vollständigen Eigenbetrieb hat die Verwaltung aufgrund des hohen finanziellen und organisatorischen Aufwands ausdrücklich abgeraten. Die Entscheidung für ein konkretes Betreibermodell wird im weiteren Verfahren fallen. Mit dem Beschluss des Gemeinderats beginnt nun die konkrete Umsetzung. In einem nächsten Schritt sucht die Gemeinde erfahrene Projektpartner. Parallel dazu läuft das Bebauungsplanverfahren, in das die Öffentlichkeit eingebunden wird.