Kosten mal höher, mal niedriger
Arbeiten für Rathauserweiterung und Neue Ortsmitte liegen im Zeitplan – Neuer Schulhof übergeben
Die Baukosten für die neue Ortsmitte Ellhofen entwickeln sich je nach Ausschreibungspaket unterschiedlich. Während beispielsweise die Zahlen für den Hochbau sehr gut aussehen, kommen beim dritten Ausschreibungspaket für Rathaussanierung und -erweiterung Mehrausgaben auf die Gemeinde zu. Trotzdem gehen die Planer derzeit davon aus, dass die Gesamtkostenentwicklung planmäßig verläuft. Die Arbeiten kommen gut voran, die Pfahlgründung ist wie geplant abgeschlossen. Im nächsten Schritt wird die Bodenplatte für das Bestandsgebäude gebaut. Grund zum Feiern gab es schon: Der neu gestaltete Schulhof mit Klettergerüst wurde bereits an die Schülerinnen und Schüler übergeben. Er ist Teil der Freiflächengestaltung der Neuen Ortsmitte. Letzte Arbeiten westlich der Grundschule laufen noch.
Neuer Dachaufbau nötig
Für die Sanierung und Erweiterung des Rathauses hat die Gemeinde jetzt das dritte Ausschreibungspaket auf den Weg gebracht. Die mit Preisen versehenen Leistungsverzeichnisse zeigen teilweise erheblich höhere Kosten auf. Das Dach des bestehenden Rathauses ist nicht wie vorgesehen im Ganzen zu erhalten. Der künftige Auftragnehmer muss das Dach inklusive Dämmung bis auf die Balken neu aufbauen. Das verursacht höhere Ausgaben von geschätzt 96.000 Euro.
Gemeinde setzt auf leistungsfähige Dämmung
Beim Umbau von Bestandsgebäuden ist es nicht vorgeschrieben, die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes umzusetzen. Deshalb sind die entsprechenden Maßnahmen bislang nicht Teil der Kostenberechnung. Fachplaner und Architekten empfehlen aber dringend, sich am Effizienzhausstandard 55 zu orientieren. Eine dazu passende Niedertemperaturheizung ist bereits eingeplant, der Dämmstandard muss allerdings erhöht werden. Die geschätzten Mehrkosten dafür belaufen sich auf knapp 80.000 Euro. Weitere Änderungen bei Brandschutz (11.000 Euro), Raumakustik (8.000 Euro) sowie Leiterluke und Wartungssteg für das Dach des Bestandsgebäudes (29.000 Euro) kommen hinzu. Insgesamt summieren sich die geschätzten Mehrausgaben dieses Ausschreibungspakets auf rund 225.000 Euro. Detaillierte Zahlen liefern die Ausschreibungsergebnisse im August.
Außenwandsockel nicht stabil genug
Nicht vorhersehbar war der erhöhte Aufwand im Bereich des lastabtragenden Außenwandsockels des Bestandsrathaus. Vorgesehen war, die Auflagertaschen der neu zu bauenden Stahlbetonbodenplatte in einem Zug zu erstellen. Dies ist nicht möglich, weil der Sockel nicht stabil genug ist. Zu erkennen war dies erst, als der bestehende Boden abgetragen war. Die Baufirma muss die Taschen nun Zug um Zug erschütterungsfrei per Kernbohrung erstellen. Das vom Gemeinderat genehmigte Nachtragsangebot für den erhöhten Aufwand beträgt 43.000 Euro.
Im Bereich der Freianlagen fallen die Zahlen etwas negativer aus. Das liegt vor allem an den hohen, nicht erwarteten Entsorgungskosten für den Erdaushub im ersten, aber auch im zweiten Bauabschnitt.
Einsparungen beim Hochbau
Diesen Mehrausgaben stehen Einsparungen in anderen Bereichen gegenüber. So sind die Ausschreibungsergebnisse im Hochbau teilweise sehr positiv ausgefallen. Die Vergabesummen lagen insgesamt rund 700.000 Euro (brutto) unter den Zahlen der bepreisten Leistungsverzeichnisse. So sind zum Beispiel die Ausgaben für den Sanitärbereich sowie für die Roh-, Abbruch- und Erdbauarbeiten deutlich niedriger aus als erwartet. Auch Heizung und Lüftung verursachen erheblich geringere Kosten als ursprünglich berechnet. Allerdings verweist das Planungsbüro WerkGemeinschaft Guttenberger auf mögliche Kostensteigerungen bei Arbeiten im Bestand, bei zukünftigen Ausschreibungen und unvorhersehbare Ausgaben für laufende Ausschreibungen.
Mikropfähle im Einsatz
Im Rathaus haben die Baufirmen unter anderem die die Bodenplatte abgetragen. Um dem Gebäude größere Stabilität und dem Untergrund mehr Tragfähigkeit zu verleihen, setzt die Gemeinde auf Mikropfähle. Dazu wurden tiefe Löcher in den Boden gebohrt und sofort mit Beton verfüllt. Die Fachfirma verbindet die neue Bodenplatte am Ende mit den Mikropfählen. Ein ganz ähnliches Verfahren kam im neu entstehenden Erweiterungsbau zum Einsatz. Ein Verpresskopf mit Förderschnecke treibt ein trockenes Sand-Zement-Gemisch (CSV) tief in den Untergrund. Die CSV-Schnecke verdrängt dabei den umliegenden Boden, verpresst ihn und verdichtet den Trockenmörtel zu einer festen Säule. Dies ist mit Blick auf den hohen Grundwasserspiegel auch deshalb sinnvoll, weil der Anbau sehr viel schwerer sein wird als das bestehende Rathaus.
Im Bestandsgebäude des Rathauses wurden zunächst die Mikropfähle mit der neuen Bodenplatte verbunden.
Foto: Gemeinde Ellhofen
Die Sauberkeitsschicht wurde im Bestandsrathaus eingebracht. Die Verbindung der neuen Bodenplatte mit den bestehenden Wänden wird jetzt vorbereitet.
Foto: Gemeinde Ellhofen
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